Blühende Pflanzen sind bei der Fruchtbildung teilweise auf die Hilfe der Bienen angewiesen und bieten dafür den Bienen als Belohnung süßen Nektar und Pollen in unterschiedlicher Menge an. Wenn die Biene den Nektar aufsaugt verfängt sich der Blütenpollen in ihrem Pelz und wenn die Biene an der nächsten Blüte den Nektar saugt befruchtet sie beim auf der Blüte herumkrabbeln mit dem Pollen die Blütennarbe.
Pollen und Nektar werden von der Honigbiene zur Aufzucht der Brut benötigt und auch als Wintervorrat gesammelt. Da der aus dem Nektar erzeugte Honig nur geringe Mengen Eiweiß enthält ist der Pollen wichtige Ernährungsgrundlage für die Bienen.
Bereits im Januar blüht der Haselstrauch. Weiden bieten im Frühling viel Nektar und Pollen, doch auch Krokusse und andere Frühblüher werden von den Bienen, wenn es warm genug zum Fliegen ist, als Nahrungsquelle genutzt.
Bedingt durch die Nutzungsänderungen in der Landwirtschaft sowie die zunehmende Versiegelung von Boden (täglich werden ca. 125 Hektar landwirtschaftliche oder natürlich geprägte Fläche in Siedlungs- oder Verkehrsfläche umgewandelt) ist in den letzten Jahrzehnten das großflächige Angebot an unterschiedlichen blühenden Pflanzen mit ausreichendem Nahrungsangebot für die Bienen zurückgegangen. Bis Anfang Juni bieten die Bäume und der als Energielieferant angebaute Raps eine wichtige und gute Quelle für Nektar und Pollen, im weiteren Jahresverlauf wird das Blütenangebot geringer.
Blühende Wiesen mit Wildblumen und große Klee- und Leinfelder, die den Bienen dann Nahrung bieten könnten, sind aufgrund der durch wirtschaftlichen Druck stark intensiven Landwirtschaft und der zunehmenden Nutzung als Siedlungsfläche größtenteils verschwunden.
Obwohl auch in Siedlungsflächen nicht jeder Quadratmeter Boden versiegelt ist, wird durch Anlegen von pflegeleichten Rasenflächen mit immergrünen Sträuchern kein Ersatz für den Verlust von Nahrungsquellen für Insekten, zu denen die Biene zählt, geschaffen. Doch gerade hier könnte sich ausreichend Potential bieten um das Blütenangebot ab Juni vielfältig zu bereichern.
Haselnüsse und Schlehen blühen früh im Jahr - Himbeeren und Brombeeren bis in den September - können Hecke oder Sichtschutz sein und liefern knackige Nüsse oder schmackhafte Früchte.
Lavendel, Kornblumen, Mohn, Leinsaat, Büschelschön, Ringelblume, Klee und Lupinen können lange als größere oder kleinere Blüteninseln, als Blütenstreifen oder als Zwischenbegrünung im Garten eine Erweiterung für den Speisezettel der Insekten darstellen.
Blühende Gartenkräuter und Gewürze, wie Kamille, Salbei, Borretsch, Thymian, Koriander, Majoran und Basilikum dienen in der Küche und den Bienen als willkommene Abwechslung und haben auch im Blumenkasten ausreichend Platz.
Bei der Auswahl der blühenden Pflanzen sollten invasive Neophyten keine Verwendung finden. Für Insekten ist die heimische Vielfalt an blühenden Pflanzen wichtig. Der Garten-, Samen- und Pflanzenfachhandel kann mit guter Beratung und hilfreicher Information zur Aufzucht und Pflege der Pflanzen ein wichtiger Ansprechpartner sein.