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Wie letztes Jahr berichten mir auch dieses Jahr Imkers über flugunfähige, haarlose Bienen mit schwarzem Hinterleib in ihren Bienenvölkern. Diese Bienen sind krank. Entweder Schwarzsucht, eine Faktorenerkrankung aufgrund von mangelnder Versorgung mit Aminosäuren, oder CBPV(Chronicle Bee Paralyse Virus), eine Viruserkrankung.  Schwarzsucht tritt meistens während der Honigtautracht auf, Ende Mai bis September, und kann ihre Ursache durch zu wenig Pollenversorgung haben. Ein Standortwechsel zu einem Platz mit besserer Pollenversorgung und reichlich Nektar kann Abhilfe schaffen.

Zittrige, flugunfähige Bienen, manchmal mit schwarzem Hinterleib, bereits Anfang Mai deuten auf CPBV hin. Ein weiteres Merkmal sind Kotspritzer auf dem hellen Bodenschieber. Weil Bienen nicht geimpft werden können und auch keine Maske tragen gibt es bisher kein Mittel gegen CBPV.

Typisch für das Virus ist ein starker Totenfall von erwachsenen Bienen und Ansammlungen von zitternden, krabbelnden, flugunfähigen Bienen auf dem Flugbrett und auf dem Boden vor der Beute. Diese leiden zudem an Lähmungen und/oder bewegen sich unkoordiniert. Manche sind haarlos, was ihnen ein dunkles, glänzendes und fettiges Aussehen verleiht und haben einen aufgeblasenen Hinterleib. Oft spreizen die Bienen auch die Flügel ab. Der Zutritt ins Volk wird ihnen wie im Falle von Räuberei verwehrt. Auch die Königin kann infiziert sein.

Betroffene Völker sollten unbedingt an einen Quarantänestand verbracht werden, damit nicht die gesunden Völker am Stand durch Verflug infiziert werden.
Dort können dann bei schwachem Befall die erkrankten Bienen aus den Völkern abgesammelt werden oder Jungvölker gebildet werden. Wichtig ist die Behandlung der Völker gegen die Varroamilbe. Schwache Völker mit starken Befall sind meist nicht zu retten, die Imkers können das Volk dahinsiechen lassen und die Ansteckung weiterer Völker in Kauf nehmen, oder direkt einen Genozid mit Schwefelstreifen vornehmen. Das Wabenwerk direkt  nach dem Genozid einschmelzen.

Die Empfehlung der schweizerischen Imkers:

Vorbeugung:
• Bei starkem Volkswachstum im Frühling zügig mit Mittelwänden erweitern
• Jungvölker bilden
• Zwischen Völkern keine Waben tauschen
• Ein CBPV-Ausbruch kann durch eine hohe Varroabelastung begünstigt werden.

Eine regelmässige Befallsüberwachung und entsprechendes Handeln sind daher während der ganzen Saison angebracht

• Für konstantes, abwechslungsreiches Nahrungsangebot sorgen
• Bienendichte an natürliche Ressourcen anpassen
• Nur starke Völker anstreben

Bekämpfung bei leichtem Befall:
• Jungvölker bilden
• Varroabefall überwachen und bei Bedarf behandeln
• Krankheitsverlauf beobachten

Bekämpfung bei starkem Befall:
• Honigraum abräumen
• Auf Neubau setzen (nicht zu spät im Jahr) und füttern (Zuckersirup 1:1 oder betriebseigener Honig)
• Von Brutfreiheit profitieren und gegen Varroa behandeln
• Königin wechseln
• Nach Möglichkeit gesunde und kranke Völker separieren
• Krankheitsverlauf beobachten und notfalls abschwefeln

 

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