Die westliche Honigbiene, apis mellifera l., gehört zu den staatenbildenden Insekten und wird seit Jahrtausenden vom Mensch als Nutztier bewertet. Im Laufe der Jahrhunderte ist es den Menschen gelungen, die Bienen einigermaßen kontrolliert zu halten(Imkern) um einfacher an Honig und Wachs zu gelangen. Die aktuell von den meisten Imkern in Deutschland gehaltenen Bienen sind dem Mensch gegenüber meist nicht sonderlich aggressiv. Trotzdem ist der Bienenstaat ein Gnadenloser.
Bienen hauen und stechen, plündern, morden und löschen ganze Völker aus. Das ist noch nicht alles! Bei miesem Wetter bleiben die vitalen jungen Bienen in der Beute. Die erfahrenen, alten Bienen müssen raus, um die Versorgung des Staates sicherzustellen. Für viele ist es der letzte Flug, sie werden nicht zurückkehren. Da weint niemand.
Wenn im Spätsommer die "Drohnenschlacht" beginnt, werden Drohnenmaden aus den Zellen gerissen und entsorgt. Die wehrlosen Drohnen werden aus dem Bienenstock gezerrt, tot oder lebendig, und nicht mehr rein gelassen. Ohne Bienen sterben die Drohnen, die bisher gefüttert wurden, den Hungertod. Auch hier, keine Lobby.
Das Bienenvolk ist sozusagen die Diktatur des Volkes. Wenn die Imme entscheidet, dass die Herrscherin ungeeignet ist, dann wird sie ausgetauscht. Die ungeeignete wird abgeschafft. Wenn sich die Imme teilen will, wird die Königin veranlasst, ein Ei in eine spezielle Zelle zu legen, in der dann eine neue Königin herangezogen wird. Ein Teil des Vokes fliegt dann mit der alten Königin davon. Die Königin handelt nach dem Volkswillen, oder sie stirbt. Oder beides. Da weint - vielleicht - die Imkerin oder der Imker (oder beide oder umgekehrt).
