Am gestrigen Samstag zeigte das Thermometer am Bienenstand 18°C. Die Bienen nutzten das schöne Wetter für Ausflüge und ich nutzte die Gelegenheit für eine kleine Völkerdurchsicht. Bis jetzt sind alle eingewinterten Bienenvölker noch am Leben, verfügen über ausreichende Futtervorräte und haben Brutnester angelegt.
Die heimkehrenden Bienen bringen frischen Pollen mit, den sie bei Weide, Hasel, Krokussen, Schneeglöckchen, Märzenbechern und Winterlingen sammeln. Die Bienenvölker bereiten sich auf das "große Blühen" vor, das im nächsten Monat zu erwarten ist. Zu den imkerlichen Tätigkeiten gehört jetzt die rechtzeitige Erweiterung und das Einsetzen der Baurahmen. Die Honigräume, Absperrgitter, Waben, Baurahmen und Mittelwände für die Erweiterung können vorbereitet werden.
Von anderen Imkern habe ich erfahren, dass sie im Winter erhebliche Völkerverluste hatten, teilweise gar Komplettverluste. Das Bieneninstitut in Kirchhain berichtet, dass größtenteils die Varroamilbe für die Verluste verantwortlich ist.
Außerdem warnt das Bieneninstitut vor Bienenimporten aus Italien, weil sich der "Kleine Beutenkäfer"(Aethina tumida) in Süditalien angesiedelt hat. Dieser Käfer ist wahrscheinlich per Schiff illegal von Afrika nach Italien eingereist und macht sich nun auf den Weg nach Nordeuropa. Auch von Wanderungen mit den Bienenvölkern nach Italien wird abgeraten.
In Deutschland zählt der Befall mit diesem Käfer zu den meldepflichtigen Seuchen, geeignete chemische Behandlungsmittel gegen diesen Käfer sind in Europa noch nicht verfügbar. Die mechanische und/oder biologische Bekämpfung des Schädlings ist möglich und aufwändig.
