Ein warmer, sonniger Nachmittag – perfekte Bedingungen, um einen Blick in die Bienenvölker zu werfen und zu prüfen, wie weit der Honig ist. Denn spätestens wenn die Rapsblüte in vollem Gange ist, stellt sich die Frage: Ist der Honig bereits reif genug zum Schleudern?
Ein erster Hinweis auf reifen Honig ist die Verdeckelung durch die Bienen. Wenn die Zellen mit Wachs verschlossen sind, ist das für gewöhnlich ein Zeichen dafür, dass der Honig seinen optimalen Wassergehalt erreicht hat und haltbar ist. In den verdeckelten Zellen passiert nichts mehr – außer, dass der Honig mit der Zeit kristallisieren kann. Und das macht ihn dann ungeeignet zum Schleudern.
Deshalb lohnt es sich, auch die nicht verdeckelten Zellen genau unter die Lupe zu nehmen. Hier kommt ein klassisches Imkerwerkzeug zum Einsatz: das Refraktometer. Ganz ohne Strom und Batterie, nur mit ein wenig Tageslicht, lässt sich damit der Wassergehalt des Honigs präzise bestimmen. Ein zu hoher Wert bedeutet: noch warten! Denn Honig mit zu viel Wasser kann schnell gären.
Bei meiner Kontrolle zeigte sich: Die äußeren Waben sind noch nicht ganz so weit – der Wassergehalt ist hier noch zu hoch. Doch die inneren Waben sehen gut aus und sind bereit für die Schleuder. Bald ist es also so weit, und der erste Honig des Jahres kann geerntet werden.
Ein kleiner, aber entscheidender Schritt auf dem Weg zu hochwertigem, haltbarem Honig – und ein schöner Anlass, den Nachmittag in der Sonne zu genießen.